Das Herz des Herzogs (German Edition) by Christi Caldwell

Das Herz des Herzogs (German Edition) by Christi Caldwell

Autor:Christi Caldwell [Caldwell, Christi]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9781477849767
veröffentlicht: 2015-12-01T16:00:00+00:00


KAPITEL 17

Katherine gähnte und presste sich die Hände ins Kreuz. Sie reckte die verkrampften Muskeln und war sich dabei bewusst, dass Mutter entsetzt wäre angesichts dieser unschicklichen Zurschaustellung von körperlichem Unbehagen. Sie starrte auf das schneebedeckte Schild, das neben der Tür des Gasthauses hing.

Fire and Brimstone.

Feuer und Schwefel, was für ein grässlicher Name für eine Wirtschaft, und ganz bestimmt nicht die Art von Unterkunft, die sich eine junge Dame für ihre erste Nacht als verheiratete Frau vorstellte.

Jasper berührte ihren unteren Rücken, und sie schrak zusammen.

»Geht es dir gut, werte Gemahlin?«

Gemahlin.

Dieses eine Wort, in dem seidigen, wohlklingenden Bariton gesprochen, wärmte sie mehr als ein loderndes Feuer an einem Wintertag.

Sie ermahnte sich, dass ihr Ehemann sicherlich an kultiviertere, weniger naive junge Damen gewöhnt war, und schüttelte ihre Locken. »Natürlich, sehr gut.«

Er ging zum Gasthaus, und sie starrte ihm hinterher.

Es schien, als bräuchte er einen Moment, bis er merkte, dass sie ihm nicht folgte. Er spähte zurück, und in seinen grünen Augen, die in ihr die Sehnsucht nach Frühling weckten, lag eine Frage.

»Ich habe gelogen«, gab sie zu. Sie deutete auf das Schild. »Feuer und Schwefel, Jasper? Das ist ein schrecklicher Name für ein Gasthaus. Man … man könnte es ebenso gut ›Hölle und Verdammnis‹ nennen.«

Zuckten seine Lippen? Amüsierte er sich? Oh, dieser Schuft. »Von dir als gebildeter Frau würde ich annehmen, dass du keine voreiligen Schlüsse ziehst.«

Also gut. Er hatte ja recht, in dieser Hinsicht. Sie beschleunigte ihre Schritte und hakte sich dann bei ihm ein.

Die angespannten Muskeln unter seinem Mantel zogen sich bei ihrer Berührung zusammen. Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Ihr stoischer Ehemann mochte ja kühle Gleichgültigkeit zur Schau stellen, was sie anging, aber sein Körper verriet ihn immer wieder und enthüllte, dass er ihr gegenüber keineswegs so gleichgültig war, wie er sich gab.

Sie betraten das Gasthaus. Katherine schüttelte ihre Röcke aus und bemerkte sogleich die absolute Stille in der spärlich beleuchteten Wirtschaft.

Sie erstarrte und blickte auf. Das Gasthaus war gut gefüllt … und aller Augen waren auf sie und Jasper gerichtet.

Ein ziemlich kleiner, glatzköpfiger Mann eilte auf sie zu. »Kann ich Ihnen behilflich sein …?«

»Der Duke und die Duchess of Bainbridge. Wir brauchen Unterkunft für die Nacht.«

Die ruhig gesprochenen Worte hallten nichtsdestotrotz wie ein Donnerschlag durch den stillen Raum.

Die Augen des Wirtes weiteten sich, und er verbeugte sich tief. »Euer Gnaden, es ist mir eine Ehre. Wie viele Zimmer soll ich …«

»Zwei«, unterbrach ihn Jasper.

Der Wirt nickte. »Ich habe zwei freie Zimmer, und zur Stärkung kann ich Ihnen Rinderbraten mit Kartoffeln anbieten. Und einen Krug Bier.« Er zeigte auf einen abseitsstehenden leeren Tisch in der Ecke der Wirtschaft.

Zwei Zimmer?

Zwei.

Wie: mehr als eins.

Sie schüttelte den Kopf. Ihr Ehemann verhielt sich einfach nur wie ein Gentleman und stellte ihr ein Zimmer zur Verfügung, damit sie sich vorbereiten konnte auf … auf …

Katherine fächelte sich die Wangen und schaute sich in dem gut gefüllten Schankraum um. Ihr Blick fiel auf eine vollbusige Schankmagd, die einen Bierkrug und einen leeren Humpen trug und die sogleich ihren Blick auf Jasper richtete.

Katherine ballte die Hände zu Fäusten.



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